Entwicklung der Stadt

Die Stadt Brünn liegt zwischen dem Zusammenfluß zweier Flüsse, der Schwarza und der Zwitta. Die erste Siedlung entstand auf dem nach Süden steil abfallenden Hügel, dem Petersberg; dort steht heute der Dom St. Peter und Paul.

Im Rahmen der Deutschen Ostsiedlung des 12. und 13. Jahrhunderts kamen Deutsche auch nach Brünn. Vom Böhmischen König Přemysl Ottokar I. (1198-1230) und seinen Nachfolgern sowie vom Adel und dem Klerus ins Land gerufen, sollten sie die Fortschritte in der Landwirtschaft, dem Handwerk, dem Bergbau und der Kunst auch der slawischen Bevölkerung vermitteln.

So entstand um das Jahr 1200 ein von Deutschen, Flamen und Holländern bewohntes neues Stadtviertel zwischen der Fröhlichergasse (Veselá) und Rennergasse (früher "Rheinländergasse", heute Běhounská) mit einer eigenen Kirche, der St. Jakobskirche.

urkundkl.jpg (11638 Byte)resa1kl.jpg (13137 Byte)Im Jahre 1243 wurde vom Böhmischen König Wenzel I. (1230-1253) Brünn das Stadtrecht verliehen (Bild links), das Rechtsnormen des Nürnberger und Babenberger (Wien 1221) sowie auch Elemente des Mährischen Rechts enthielt. Auf dem Burgberg, dem "Spielberg", wurde 1278 eine Festung mit hohen Mauern errichtet.

Die Handschrift der Ältesten Brünner Rechtssammlung (Bild rechts) von 1331/1333 ist in mittelhochdeutscher Sprache verfaßt - ein Beweis dafür, daß die damalige Amtssprache deutsch war, und dafür, daß die deutschen Einwohner der Stadt der tragende Bevölkerungsteil waren.

Die Industrialisierung der Stadt begann im Jahre 1765 mit der Gründung der ersten Feintuchfabrik. 150 Jahre später gab es in Brünn 42 Tuchfabriken. Einen ähnlichen Aufschwung nahm die Maschinenindustrie. Die Industrialisierung hatte einen regen Zuzug tschechischer Arbeiter aus der Umgebung in die Stadt zur Folge.

Nun wollen wir Ihnen Anregungen für eine knappe Stadtbesichtigung geben.